TrueGamer-Review

Ys - Memories of Celceta (PS4) | Adols Erinnerungsjagd

Nach langer Wartezeit schafft Ys – Memories of Celceta auch bei uns den Sprung auf die PS4. Das ursprünglich in Japan im Jahre 2012 für PS Vita erschienene Action-RPG ist eine Neuauflage der vierten Ys-Episode namens Mask of the Sun, spielt chronologisch gesehen aber zwischen Teil zwei und drei. Die neue PS4-Version läuft in Full HD mit 60 Bildern pro Sekunde. Zudem wurde die Qualität der Hintergrundmusik verbessert und einige Elemente der Vita-Fassung, die die Touchscreen-Funktionen nutzten, an den PS4-Controller angepasst. Ansonsten erwartet euch eine original getreue Umsetzung des gelungenen Abenteuers rund um Rotschopf Adol Christin. Oder mit anderen Worten: eine epische Reise gepaart mit actionreichen Kämpfen. Doch worum geht es eigentlich?

Wer bin ich?

Es mag nicht der größte Kniff der JRPG-Geschichte sein, doch als Ausgang für Adlos Abenteuer eignet sich seine Amnesie bestens. Der rote Krieger kehrt aus dem nahe liegenden Wald zurück und kann sich an nichts erinnern. Also schnappt er sich Kumpel Duren und begibt sich erneut in das Meer aus Bäumen, um seine Erinnerungen wiederzuerlangen und nebenbei das Geheimnis von Celceta zu lösen. Dabei dient Adols Gedächtnisschwund nicht nur dazu, um die sympathische Handlung voranzutreiben. Immer wieder findet ihr Erinnerungsfetzen, die Adlos Werte steigern. Wie in Ys Seven und auch Ys VIII seid ihr stets im Team unterwegs, wobei jedes Mitglied eigene Angriffe und Spezialmanöver besitzt. Dies ist wichtig, da die verschiedenen Monster auf eure Angriffe unterschiedlich reagieren. So ist Adols Schwert effektiv gegen „weiche“ Monster, Durens Fäuste dagegen eigenen sich bestens, um gepanzerte Gegner zu zerschmettern, und Karnas Wurfmesser sind besonders wirkungsvoll gegen fliegende Feinde. Erledigte Kreaturen lassen Rohstoffe zurück, die ihr in Städten aufwerten, verkaufen oder in Waffen schmieden könnt.

Bekannter Ablauf, enorm viel Spaß:

Ys – Memories of Celceta hält sich eng an die bekannte Ys-Formel. Ihr schnetzelt euch blitzschnell durch Horden von Monstern, levelt fleißig auf, folgt der Story und erledigt den einen oder anderen Nebenauftrag. Neue Ausrüstungsgegenstände eröffnen euch neue Wege in den Dungeons und natürlich erlernt ihr auch neue Fähigkeiten, die euch das Abenteuererleben erleichtern. Im Grunde alles bekannt, doch die Spielsysteme greifen überzeugend ineinander und erzeugen schnell einen Sog, der euch für Stunden fesselt. Gerade die dynamischen Kämpfe sind einfach klasse und fühlen sich stets toll an. Auch die Welt von Celceta überzeugt: Die Wälder wirken durch die Monster mysteriös und bedrohlich gleichermaßen. Städte sind lebendig und laden zum Verweilen und Plaudern ein und die Charaktere, denen ihr auf eurer Reise begegnet, sind Falcom typisch sehr sympathisch geschrieben. Auf der technischen Seite gibt es nichts zu meckern – der Port ist gelungen, was bei der Vita-Herkunft auch nicht verwundert. Natürlich sieht man dem Spiel dies an, doch die spielerischen Aspekte wiegen eindeutig höher.